Sao Tome und Principe 2010

 

 

Sao Tome

Sao Tome, die Hauptinsel der ca. 300 km vom afrikanischen Festland entfernt im Golf von Guinea liegenden Republik Sao Tome und Principe ist 48 x 32 km groß. Der größte Teil der einstigen vulkanischen Inselfläche besteht aus unversehrtem Regenwald und nur an der Nord-und Ostküste sind asphaltierte Strassen zwischen der Hauptstadt Sao Tome und einigen Orten (Neves, Santa Catarina, Santana, Ribiera Afonso, Sao Jao dos Angolares). Nur mit einem Geländewagen kommt man ins Landesinnere, wo neben verfallenenen auch restaurierte Rocas (Herrschaftshäuser der ehemaligen portugiesischen Plantagenbesitzer) zu besichtigen und zu bewohnen sind. Die Kaffee-und Kakaoplantagen wurden meistens von angolanischen Sklaven bewirtschaftet. Entlang der gesamten Küste reihen sich traumhafte und menschenleere Buchten am Rande des Tropenwaldes aneinander. Sao Tome, sowie die Nachbarinsel Principe waren bis 1975 portugiesische Kolonien und noch heute ist die Verbundenheit mit Portugal sehr groß. Als Landessprache wird portugiesisch, aber auch kreolisch gesprochen und sämtliche Güter werden aus Portugal importiert. Auch die Anreise mit dem Flugzeug, zumindest von Europa, ist nur von Lissabon aus (einmal wöchentlich am Donnerstag) möglich.

Die überaus freundlichen und fröhlichen Einheimischen sind Nachkommen der meist aus Angola eingeschleppten Sklaven und aufgrund der portugiesischen Kolonialherrschaft sind über 80% der Bevölkerung katholisch. Musik und Tanz bewegt die Einwohner den ganzen Tag lang, wobei auch das Nationalgetränk "Vinoh de Palma" (Saft der Kokospalme) eine tägliche Rolle spielt. Die Hauptnahrung ist Fisch, den es noch in Mengen im umliegenden Meer gibt und als Beilage die Frucht des Affenbrotbaumes, sowie Früchte aller Art.

 Beste Reisezeit ist der Juli, August und September - aber auch im Dezember und Jänner ist es mit dem Regen besser, obwohl eine permanente hohe Luftfeuchtigkeit normal ist. Die Tagestemperaturen bewegten sich während meines Aufenthaltes im Jänner zwischen 26 und 33 Grad, wobei es in der Nacht nur wenig abkühlte. Tagsüber gab es fast nie elektrischen Strom, der aber auch in der Nacht immer wieder ausfiel und die zum Teil vorhandenen Klimaanlagen nicht funktionieren ließ. Dadurch entstehen in den Zimmern saunaähnliche Temperaturen, die einen erholsamen Schlaf nicht erlauben lassen. Nur in der Hauptstadt gibt es drei luxuriöse Hotels, alle anderen Quartiere sind einfach bis sehr schlecht.

Trotzdem erforschte ich jeden Tag die Insel, teils an der Küste und teils im Regenwald des Landesinneren. Ein Erlebnis besonderer Art war ein im Jänner jeden Jahres stattfindendes Fest in Ribiera Afonso. Musik mit karibischem Klang und farbenprächtig gekleidete Tänzer war ein Genuß für Auge und Ohr. Ein weiterer Höhepunkt war der Aufenthalt in einer Bucht (Praia Jale) im Süden nahe Porto Allegre, wo ich in der Nacht, die Eiablage der großen Meeres-Schildkröten beobachten konnte. Danach ging ich zum Tauchen für eine Nacht auf die kleine Hotelinsel Rolas in eine 5-Sterne Bungalow-Siedlung. Das Besondere von Rolas ist die Tatsache, daß mitten durch die winzige Insel der Äquator geht.

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Principe

Die 150 km entfernte Nebeninsel Principe (wird dreimal pro Woche mit einer 14-sitzigen Twin Otter bei Schönwetter angeflogen) ist nur 16 x 6 km groß, aber total mit unberührtem tropischem Urwald bewachsen und dadurch ein einzigartiges Vogelparadies, wobei nur hier der Graupapagei (Wappentier von Principe) vorkommt. Auf Principe gibt es keine gefährlichen Tiere, nur auf Sao Tome kommt in den Bergen die hochgiftige,schwarze Kobra vor. Die Hauptgefahr ist auf beiden Inseln aber die Malaria und wer sich ins Inselinnere begeben will soll unbedingt Malaria-Prophylaxe einnehmen. Auch hier gibt es renovierte Rocas (Roca Abade <agenciaprincipetour@hotmail.com> und Roca Ponta dol Sol <brankinko STP@hotmail.com> wo man wie in der Kolonialzeit wohnen kann. Auf einer vorgelagerten Insel (Bom Bom) befindet ebenfalls eine luxuriöse Bungalow-Anlage mit einer Tauchschule. Auf Principe befindet sich auch die Roca Sundy, wo am 29.Mai 1919 erstmals Albert Einstein's Relativitätstheorie nachgewiesen wurde. Im Süden der Insel nahe dem Meer kann man noch die vom Urwald überwucherten Überreste der ersten, vor 110 Jahren, erbauten katholischen Kirche von Principe sehen. Die schönsten Strände ( Praia Makaku und Praia Banana) befinden sich auf Principe und in der Praia Banana hat die Firma Baccardi ihren berühmten Werbespot gedreht.

Beide Inseln sind für Naturliebhaber eines der letzten Paradiese dieser Erde, die man erleben sollte solange es  sie noch in diesem Zustand gibt, denn nahe Principe befinden sich im Meer riesige Erdölvorkommen und es wird schon länger geplant dieses Erdöl zu fördern. Sollte es dazu kommen ist Sao Tome und Principe als Paradies gefährdet.

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